Die einen haben „NICHTS“ zu verbergen – Andere halten es für Panikmache

Pressemitteilung:

German Angst ade? Jeder Vierte hält Diskussionen über Datenschutz für Panikmache

Köln, 24.06.2015. Hackerangriffe auf den Bundestag und Kfz-Zulassungsstellen, gefälschte Merkel-Mails oder Spähangriffe auf US-Regierungsdaten beherrschen derzeit die Medien. Wie eine aktuelle Umfrage des internationalen Marktforschungs- und Beratungsinstituts YouGov zeigt, ist die deutsche Bevölkerung beim Thema Datenschutz gespalten: Zwar hält rund jeder dritte Bundesbürger (31 Prozent) die häufig stattfindenden Diskussionen über Datenschutz für gerechtfertigt, aber jeder Vierte (24 Prozent) für übertrieben und Panikmache. Laut der quantitativen Befragung finden Passwortwechsel und Überprüfungen der Datenschutzeinstellungen am häufigsten bei Bank- und Kontodaten (23 Prozent mehr als einmal im Monat) statt. Jeder fünfte Deutsche macht dies seltener als einmal im Jahr oder sogar nie.

An zweiter Stelle stehen soziale Netzwerke (16 Prozent mehr als einmal im Monat), gefolgt von Online-Einkaufsportalen wie Amazon oder Ebay (13 Prozent) und Online-Bezahldiensten wie PayPal, ClickandBuy oder giropay (13 Prozent). Besonders unvorsichtig sind Verbraucher bei Streaming-Diensten wie Spotify, Netflix oder Maxdome. Hier werden Passwörter nur selten gewechselt und Datenschutzeinstellungen fast nie geprüft (4 Prozent).

Um zu verstehen, wieso die Deutschen so handeln und was hinter den Einstellungen steckt, wurden die Ursachen in einer qualitativen Befragung von YouGov tiefer gehend analysiert. Es zeigt sich, dass das Thema Datenschutz Verbraucher schlichtweg überfordert und Gefühle der Machtlosigkeit auslöst. Das Selbstbild als mündiger Konsument wird mit verschiedenen Argumenten aufrechterhalten. Datenschutzdiskussionen würden übertrieben, das Sammeln von Daten sei eine positive Entwicklung, die zum Fortschritt beitrage und das Leben bequemer machten. Weitere positive Effekte werden in der erleichterten Verbrechensbekämpfung, der benutzerdefinierten Werbung und der lückenlosen Krankenhistorie (elektronischen Gesundheitskarte) gesehen. „Aus Sicht der Befragten bietet das Thema Big Data also auch Vorteile“, sagt Dr. Anna Schneider, Studienleiterin und verantwortlich für qualitative Forschung bei YouGov.

Nur selten haben sich die befragten Verbraucher aufgrund fragwürdiger Datenschutzrichtlinien bewusst gegen eine Registrierung auf einer Website oder Installation einer App entschieden. „Kleingedrucktes wird schlichtweg nicht gelesen. Aus Sicht vieler Verbraucher ist es unvermeidbar, dass Daten in die Hände von Kriminellen, der Regierung oder Firmen geraten. Auch sind viele Befragte der Ansicht, dass man nichts zu verbergen habe und daher in der ‚grauen Masse‘ geschützt sei“, sagt Schneider. Vorsichtig werden Verbraucher erst dann, wenn ihnen die Gefahren ins echte Leben folgen könnten: Bankdaten und Telefonnummern werden nur ungern herausgegeben. „Das zeigt deutlich, dass Verbraucher die Gefahren im virtuellen Raum aktiv und sehr erfolgreich verdrängen“, so Schneider weiter.

Über den YouGov OnmibusQualitative

Auf Basis des YouGov OmnibusQualitative wurden neun Personen (ausgehend von Mikrozenzus-Daten ausgewogene Zusammensetzung nach Alter und Geschlecht für Deutschland) in einer online-gestützten Fokusgruppe am 19.05.2015 20 Minuten lang befragt. Das mithilfe eines Leitfadens strukturierte Gespräch gewährleistet die Beantwortung der Forschungsfragen und lässt den Teilnehmern gleichzeitig Raum für spontane und individuelle Reaktionen.

Für die quantitative Befragung wurden auf Basis des YouGov Omnibus insgesamt 1.011 Personen vom 08.06. bis 10.06.2015 repräsentativ befragt.

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