Die wahre Macht der Datensammler

Sie kennen Dich! Sie haben dich! Sie steuern dich!

Sie kennen dichDie wahre Macht der Datensammler

Uber weiß, wann es die meisten „One-Night-Stands“ in New York gibt.

Google weiß in welchem Zimmer man sich aufhält.

Das Auto liefert exakte Bewegungsprofile.

Facebook späht das Verhalten im Internet im Interesse seiner Werbekunden aus.

Kameras überwachen dich – in manchen Städten sogar auf Schritt und Tritt.

Kaufhäuser spähen dein Smartphone aus.

Das ist kein Zukunftsszenario, das ist längst Realität!

Markus Morgenroth beschreibt in seinem Buch, welche Daten wir wem preisgeben. Und täglich kommen neue Datensammler und Datenauswerter hinzu. Immer neue Algorithmen machen immer bessere Vorhersagen möglich. Bald werden wir selbst nicht mehr wissen, was wir wirklich wollen. Die Datensammler und deren Werbebranche bestimmen immer mehr über uns – und das nicht nur durch personalisierte Werbung, die so super ist, weil sie genau auf unsere Bedürfnisse zugeschnitten ist, so jedenfalls wird es uns von allen Seiten suggeriert.

Sie sind Applenutzer? Super, da freut sich die Hotelbranche. Denn Applenutzer geben gerne rund 30 % mehr für ein Hotelzimmer aus. Und je nach Stadtteil, in dem Sie wohnen, kann das auch nochmals etwas mehr sein.

Aber ganz egal, was Sie tun oder nicht tun. Ihre Daten werden immerzu irgendwo erfasst. Verhindern kann man es selbst kaum noch.

Sie können nicht entscheiden, ob ihre Freunde ihre persönlichen Daten, die diese auf ihrem Smartphone gespeichert haben, über WhatsApp hochladen.

Sie können auch nicht verhindern, dass Ihr Arzt oder Ihre Apotheke Ihre sensiblen Patientendaten online an irgendwelche Rechenzentren verschickt. Sie haben keinen Einfluss darauf, wie sicher deren Datenleitungen sind.

Informatiker sagen, man könne die Datensammelwut nicht mehr aufhalten, man könne jetzt nur noch Programme entwickeln, die die Sammelwut stören.

WhatsApp hat inzwischen 700 Mio. Nutzer. Es werden weltweit 30 Mrd. Nachrichten täglich verschickt. Und das ist noch nicht das Ende. Es fallen gigantische Datenmengen an, die ein Milliardengeschäft sind. Die Nutzer von WhatsApp haben wenig bis gar kein Problembewusstsein, was diese Sammelwut angeht. Es ist ihnen schlichtweg egal.

Infografik: WhatsApp wächst weiter im Rekordtempo | Statista

Mehr Statistiken finden Sie bei Statista

Und so wird auch das erschreckend informative Buch von Markus Morgenroth die meisten Menschen nicht davon abhalten, auch weiterhin alle diese Dienste zu nutzen.

Lesen sollte man das Buch trotzdem. Am besten noch vor Ende Januar 2015, denn zum 1. Februar 2015 ändert Facebook seine Datenschutzbestimmungen. Wer sich nach dem 31. Januar 2015 in Facebook einloggt, stimmt den neuen Nutzungsbedingungen automatisch zu. Ein Widerspruch ist nicht möglich.

*Markus Morgenroth

Sie kennen Dich! Sie haben dich! Sie steuern dich!

Die wahre Macht der Datensammler

272 Seiten, Hardcover mit Schutzumschlag

€ 19,99,  ISBN 978-3-426-27646-4, Droemer

Hierzu Infos in der ZDF Mediathek und auf ZDF.de

http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/2302436/WISO-Kurzmeldungen-vom-5.-Januar-2015#/beitrag/video/2302436/WISO-Kurzmeldungen-vom-5.-Januar-2015

und

http://www.zdf.de/volle-kanne/neue-agb-bei-facebook-was-sich-2015-aendert-36559836.html?mediaType=Artikel

Facebook bekommt damit das Recht, persönliche Daten, den Standort und das Surfverhalten der Facebook-Nutzer im gesamten Netz zu analysieren und auszuwerten, um personenbezogene Werbung zu verkaufen. Im Klartext heißt das, wenn man sich auf einem Reiseportal Angebote für Kreuzfahrten anschaut, bekommt man bei Facebook ständig Werbung für Kreuzfahrtschiffe angezeigt. Das kann besonders dann lästig werden, wenn man gar keine Kreuzfahrt machen möchte. Was Facebook mit den so gewonnen Daten sonst noch alles machen wird, das weiß nur Facebook alleine.

Interessant wird es, wenn die Auswertungen von WhatsApp irgendwann auch einbezogen werden.

Kennen Sie noch den Werbeslogan: „Früher oder später kriegen wir dich“?

Der bekommt plötzlich eine völlig neue Bedeutung.

Und hier noch ein paar Infos rund um die Datensicherheit.

Vorträge vom „31c3“ des Chaos Computer Clubs

http://media.ccc.de/browse/congress/2014/

Das sollte man sich unbedingt ansehen:

Highlight – der Vortrag von Laura Poitras und Jacob Applebaum

http://media.ccc.de/browse/congress/2014/31c3_-_6258_-_en_-_saal_1_-_201412282030_-_reconstructing_narratives_-_jacob_-_laura_poitras.html#video

Sascha Lobo im Spiegel:

http://www.spiegel.de/netzwelt/web/sascha-lobo-verdammt-angela-merkels-digitalpolitik-a-1007659.html

Netzpolitik

https://netzpolitik.org/2014/bundesregierung-arbeitet-an-verbesserung-der-klassischen-telekommunikationsueberwachung-fuer-telefonie-mobilfunk-und-e-mail/

Aus dem NSA-Untersuchungsausschuss

https://netzpolitik.org/2014/live-blog-der-28-sitzung-nsa-untersuchungsausschuss/

 

Markus Morgenroth

Markus Morgenroth

*Markus Morgenroth, geboren 1977 in Frankfurt am Main, ging nach seiner Ausbildung zum Informatiker in die USA. Dort arbeitete er im Silicon Valley knapp zwei Jahre lang als Software Engineer bei einem der führenden Unternehmen im Bereich der verhaltensbasierten Datenanalyse. 2007 kehrte er nach Deutschland zurück und arbeitete fortan als Managing Director of European Operations. Seit seinem Ausstieg aus dem Geschäft 2013 ist Markus Morgenroth als Consultant tätig und berät Firmen zu Fragen rund um den Datenschutz sowie die Chancen und Risiken von Big Data.

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