Kreativität bringt das Salz in die Suppe

Menschen fragen sich, was Kreativität ist. Ob man Kreativität lernen kann.

Kurs Malerei mit Heribert C. Ottersbach_5 @ Goldmann Public RelationsWenn ja, wie man das macht.

Antworten gaben beim 1. Kreativ-Wochenende in Bad Reichenhall Zukunftsforscher, Philosophen, Künstler, Musiker, Naturwissenschaftler und Ökonomen.

Kreativität ist zu einem Leitbegriff geworden. Auf der Suche nach den Wurzeln und Formen der Kreativität und ihrem geistigen und künstlerischen Umfeld fanden sich erstmals in diesem Jahr zahlreiche Besucher in Bad Reichenhall zu den ersten Kreativtagen ein.

Es war eine Art Expedition mit spannenden Dialogen, Diskussionen, Konzerten, Kunsterlebnissen und Begegnungen. Man könnte auch sagen Inspiration pur.

Den Auftakt machte Anja Kirig vom Zukunftsinstitut München. Sie gab einen kurzen Einblick in den Tourismusreport 2014. Die Kernbotschaft lautet: „Glückliche Einwohner locken glückliche Touristen an“. Diese Aussage stand nicht lange widerspruchslos im Raum.

Wie kreativ ist eine solche Behauptung? Dürfen unglückliche Menschen nicht an schöne Orte reisen? Müssen unglückliche oder trauernde Einwohner den eigenen Wohnort verlassen, damit die verweilenden Touristen nicht in ihrem Glück gestört werden? Diese und ähnliche Fragen konnte die Trendforscherin an diesem Tag nicht zufriedenstellend beantworten.

Die kurz präsentierten Megatrends und die neuen Spielereien aus der Jugendszene waren zwar für etliche der anwesenden Gäste einigermaßen neu, aber das lag ganz einfach daran, dass das Publikum größtenteils die 40 schon weit hinter sich gelassen hatte.

Der vorgestellte Häkelkult wurde gar in einem späteren Vortrag von einem Wissenschaftler als „VHS-Kreativität“ bezeichnet.

Diskussion mit Prof. Ottersbach

Diskussion mit Prof. Ottersbach

Es ist nicht alles künstlerisch kreativ, was bunt ist

Frage an Prof. Hutter von Ria Hinken

Frage an Prof. Hutter von Ria Hinken

Kreativität ist nicht die „göttliche Eingebung“, die aus dem Nichts kommt. Sie ist vielmehr das Ergebnis von Erfahrung, Fähigkeiten und Wissen.

Holger Noltze, Fernsehmoderator und Professor für Musik, ging der Frage nach:„Macht Musik schlau?“ Kurz gesagt, die Hoffnungen auf einen „Mozart-Effekt“ haben sich nicht erfüllt. Wenn man jedoch mit weniger zufrieden ist, kann Musik für jeden von uns heilsam und kreativitätsstiftend gleichsam sein.

Karl-Heinz Brodbeck und Holger Noltze

Karl-Heinz Brodbeck und Holger Noltze

Der Kreativitätsforscher Karl-Heinz Brodbeck brachte die „Achtsamkeit“ ins Spiel. Achtsamkeit ist nicht rein subjektiv zu deuten, sagte er. Sie umfasst die ganze Situation, in der die Musik erklingt und sich kreativ wandelt. Es ist die Kommunikation zwischen Interpret und Publikum.

Nigel Kennedy war einer der ersten Musiker, der in eine völlig neue Kommunikation mit seinem Publikum trat. Kennedy galt lange Zeit als das „enfant terrible“ der klassischen Musikszene, der nicht nur Beethoven und Bach, sondern auch Jimy Hendrix und Peter Gabriel in die „heiligen“ Konzertsäle der klassischen Musik brachte.

Man kann mich einen klassischen Geiger nennen. Ich verstehe mich als Musiker, der einfach Musik spielt – und nicht nur eine bestimmte Art von Musik, sagt der Violinist Nigel Kennedy über sich selbst.

Man darf durchaus geteilter Meinung sein, ob der Gang auf die Bühne mit einem englischen Teepot, ein kreativer Akt ist. Eine neue Form von Kommunikation zwischen Musiker und Publikum wurde dadurch jedenfalls in Gang gesetzt, wenn auch nicht in Bad Reichenhall.

Die Bad Reichenhaller Philharmonie bleibt ihrem Genre der Kurmusik treu. Sie ist seit fast 150 Jahren als fester Bestandteil nicht wegzudenken. Weltweit ist die Philharmonie das einzige ganzjährig Kurmusik spielende Orchester.

Musik gab es auch auf dem Predigstuhl - 1.614 m hoch

Musik gab es auch auf dem Predigstuhl – 1.614 m hoch

Während der Kreativ-Tage gab es neben den üblichen Konzertangeboten weitere Konzerte im Rahmen der langen Nacht der Kirchen.

Abfahrt PredigtstuhlbahnEine Kleinstadt, die derart viel zu bieten hat, ist wohl einzigartig. Rund 17.ooo Einwohner zählt Bad Reichenhall. Als klassischer Kurort hat es natürlich auch eine Therme, die das erholsame Angebot bereichert. Eine Führung durch das Salzmuseum sollte man nicht verpassen. Und bei schönem Wetter muss man unbedingt eine Gondelfahrt auf den 1.614 m hohen Predigtstuhl unternehmen. Die 1928 erbaute Seilbahn ist heute noch in ihrem Originalzustand betriebsbereit. Aber keine Sorge, die Bahn ist seit Übernahme im Dezember 2012 durch Josef & Maria Posch gründlich überholt worden. Im März 2014 wurde dann das Bergrestaurant Predigtsuhl ebenfalls wieder eröffnet. Bis zum nächsten Frühjahr soll auch das Hotel in neuem Glanz erscheinen.

Auf dem Predigtstuhl

Auf dem Predigtstuhl

Hoch oben fand der Photowalk mit der Künstlerin Kirsten Johannsen statt. So viel kann verraten werden: Dank des kreativen Inputs durch die Künstlerin lässt sich der eigene fotografische Blick in ganz neue Bahnen lenken. Im Vordergrund steht dabei nicht der traumhafte Ausblick auf eine bezaubernde Landschaft, sondern die ganz persönliche Wahrnehmung des Augenblicks.

Das wunderbare am Predigtstuhl ist, dass man ihn nur zu Fuß oder über die Seilbahn erreichen kann.

Den Abschluss der Kreativ-Tage bildeten die Workshops in der Kunstakademie, die von renommierten Künstlern und Künstlerinnen geleitet wurden.

Einer der Künstler war Heribert C. Ottersbach, der seit 2009 auch Professor an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig ist. Ottersbach war auch an der Neuausrichtung der Kunstakademie Bad Reichenhall unter der Führung von Frau Dr. Brigitte Hausmann beteiligt.

Als Mensch, der von Kindesbeinen an die Meeresluft genossen hat, hätte ich nie gedacht, dass mich eine Berglandschaft derart in den Bann ziehen kann.

Fotos: copyright: @ Goldmann Public Relations und Ria Hinken

 

 

 

 

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