Psychologische Hilfe für syrische Flüchtlinge in Jordanien

Charité bildet Therapeuten aus
Psychologische Hilfe für syrische Flüchtlinge in Jordanien

Berlin, 30.08.2016 Rund 640.000 Flüchtlinge aus Syrien leben im Nachbarland Jordanien. Viele von ihnen leiden unter psychischen Störungen. Mit dem Projekt „Balsam“ hilft die Charité – Universitätsmedizin Berlin vor Ort: Jordanische und syrische Psychiater und Psychologen werden geschult und helfen Erwachsenen und Kindern bei der Bewältigung der stressvollen und traumatischen Erlebnisse. Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung unterstützt das Programm jetzt für weitere 3 Jahre mit 1,8 Millionen Euro.

Bürgerkrieg, Flucht und der Aufenthalt in einem Flüchtlingslager: Flüchtlinge entwickeln häufig Angststörungen, Depressionen oder posttraumatische Belastungsstörungen. Wenn die Seele schmerzt, reicht eine Grundversorgung mit Nahrung und Medikamenten allein nicht aus. „Mentale Erkrankungen sind bei syrischen Flüchtlingen in Jordanien häufig und dringend therapiebedürftig“, sagt Prof. Dr. Malek Bajbouj von der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie.

Noch bevor sich im Jahr 2015 verstärkt Menschen auf den Weg nach Europa machten, hat Prof. Bajbouj 2013 das „Balsam-Projekt“ ins Leben gerufen. Speziell ausgebildete jordanische und syrische Psychologen und Psychiater behandeln hierbei Frauen, Männer und Kinder. Neben medikamentösen Standardtherapien für traumaassoziierte Störungen, Schlafstörungen oder Depressionen, sind sie auf psychotherapeutische Kurzzeitbehandlungen zur Stabilisierung der Patienten ausgerichtet. „Wir wollen vor Ort helfen und Multiplikatoren ausbilden, die wiederum ihr Wissen weitergeben können“, erklärt der Projektkoordinator. Durch den Ausbau des Projekts können bis Ende 2018 weitere Fachkräfte geschult werden. „Wir werden so tausende Patienten behandeln können und lernen selber viel für die medizinische Versorgung der Flüchtlinge in Deutschland“, fügt Prof. Bajbouj hinzu.

„Balsam-Projekt“
Das „Balsam-Projekt“ wurde 2013 initiiert, um Flüchtlingen aus Syrien, die psychisch erkrankt sind, zu helfen. Seitdem bildet die Charité in enger Zusammenarbeit mit dem jordanischen Gesundheitsministerium und der Hilfsorganisation „Help – Hilfe zur Selbsthilfe“ in der Stadt Amman Psychologen, Psychiater und Allgemeinmediziner zu Traumatherapeuten aus. Bisher konnten mehr als 50 Ärzte erfolgreich ausgebildet werden, die in Flüchtlingscamps und Gesundheitszentren psychisch erkrankte Kinder und Erwachsene behandeln. Nach der Ausbildung werden die Ärzte durch Fachkräfte der Charité begleitend zu ihrer Tätigkeit weiter geschult.

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