Von Migration und Vielfalt

Ein Projekt des Deutschen Hygiene-Museums zur Stärkung der Zivilgesellschaft

Durch die Ausstellung begleiten zehn Menschen, die nach Sachsen – vor allem nach Dresden – gekommen sind. In einer Installation des Videokünstlers Gary Hurst erzählen sie aus ihrem Leben, von ihren Hoffnungen und Träumen, warum sie kamen, warum sie blieben.

Die Ausstellung ist noch bis  12. Oktober 2014 im Deutschen Hygiene-Museum in Dresden zu sehen

SEHNSÜCHTE UND TRÄUME

Die zentrale gestalterische und kuratorische Metapher der Ausstellung ist die Stadt. Die Stadt ist nach einer These des britisch-kanadischen Autors Doug Saunders ein Ort der Ankunft, der als eine Kontaktzone zwischen Mobilen und Sesshaften fungiert. Zu Beginn des Rundgangs gehen die Besucher auf eine imaginäre Stadtsilhouette zu, die sich bei näherem Betrachten als eine Komposition aus Transportkisten aller Art erweist. Als reale Zeugnisse einer globalen Mobilität stellen sie die materiellen Module dar, aus denen die Ausstellungsarchitektur hier und in den folgenden Räumen konstruiert ist.

Es gibt zahllose Gründe dafür, seine Heimat zu verlassen. Die meisten Menschen träumen vom Auswandern, weil sie sich in einem anderen Land ein besseres oder interessanteres Leben versprechen. Freiheitsdrang, Neugier und sicher auch eine Portion Abenteuerlust gehören zu den Motiven für einen solchen Schritt, der ein ganzes Leben verändern kann. Im Zentrum stehen aber meist der Wunsch nach einem gesicherten Auskommen und die Sehnsucht nach einem persönlichen Neuanfang.

Häufig ist es auch die blanke Not, die zur Auswanderung zwingt. Menschen aus Krisengebieten werden vertrieben oder flüchten aus existenziellen Gründen vor Krieg, Unterdrückung, Hunger oder einer allgemeinen Perspektivlosigkeit.

Manche Menschen kehren ihrer Heimat bewusst und für immer den Rücken. Andere träumen davon zurückzukehren, sobald sie genug verdient oder sich eine neue Existenz aufgebaut haben. Wieder andere pendeln zwischen mehreren Orten hin und her, weil sie sich nicht entscheiden wollen oder diese Art der Mobilität zu einem eigenen Lebensstil geworden ist.

Träume. Neue Dresdner erinnern sich

Unsere Gesellschaft ist gekennzeichnet von vielen individuellen Schicksalen. Keine Lebensgeschichte gleicht der anderen. Die Gründe, warum Menschen an einem Ort bleiben sind so zahlreich wie die, warum sie zu einem anderen aufbrechen.
Die Installation des Berliner Videokünstlers Gary Hurst stellt Menschen vor, die nach Sachsen, vor allem nach Dresden gekommen sind. Sie erzählen aus ihrem Leben, von ihren Hoffnungen und Träumen, warum sie kamen, warum sie blieben. Ihren persönlichen Erfahrungen und Erzählungen werden die Besucher im weiteren Verlauf der Ausstellung immer wieder begegnen.

Videoinstallation: Farbig verfremdete Portraits aus den Video-Interviews werden in dieser Installation überblendet, Audio- und Videospur laufen asynchron und ergeben so ein vielfältiges poetisches Gespinst von Stimmen und Positionen.

Das neue Deutschland

Von Migration und Vielfalt

Herausgegeben von Özkan Ezli und Gisela Staupe

Das Buch zur Ausstellung

Konstanz University Press, 2013
250 Seiten, mit einem farbigen Essayzyklus von OSTKREUZ – Agentur der Fotografen,
19,90 € im Museum, 24,90 € im Buchhandel

Ein Lesebuch mit Beiträgen von:
Lale Akgün, Aleida Assmann, Mehmet Ata, Elisabeth Beck-Gernsheim, Franziska Becker, Anil Bhatti, Alice Bota, Safiye Can, Heike Diefenbach, Thomas Faist, Deniz Göktürk, Valentin Groebner, Alfred Grosser, Silja Häusermann, Gerda Heck, Volker Heins, Jörg Hüttermann, Wolfgang Kaschuba, Margot Käßmann, Thomas Kirsch, Bernhard Kleeberg, Rainer Klingholz, Michael Knoll, Albrecht Koschorke, Andreas Langenohl, Claus Leggewie, Imke Leicht, Stephan Lessenich, Konrad Paul Liessmann, Stefan Luft, Thomas Macho, Steffen Mau, Paul Mecheril, Armin Nassehi, José Francisco Agüera Oliver, Jochen Oltmer, Emine Sevgi Özdamar, Selim Özdoğan, Khuê Pham, Heribert Prantl, Ilma Rakusa, Valentin Rauer, Karl-Siegbert Rehberg, Uwe Sandfuchs, Marianna Salzmann, Doug Saunders, Julia Schieber, Werner Schiffauer, Martin Sökefeld, Susanne Spindler, Yoko Tawada, Mark Terkessidis, Daniel Thym, Özlem Topçu, Haci Halil Uslucan, Deniz Utlu, Barbara Vinken, Gisela Welz, Barbara Wolbert, Yasemin Yildiz und Feridun Zaimoğlu

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