Zuerst einen Kaffee, dann die Hausaufgaben

Die Initiative „Sprachcafé“ bietet Studierenden und Geflohenen ein Forum

Rechtschreibung, Artikel, Aussprache: Wer eine fremde Sprache lernt, muss viel Ausdauer und Einsatz unter Beweis stellen. Leichter wird es, wenn Freundinnen und Freunde beim Vokabelbüffeln und Grammatiklernen helfen. Das ermöglicht die studentische Initiative „Sprachcafé“, ein Projekt der Fachschaft Islamwissenschaft der Universität Freiburg und der Organisation „Start with a Friend“. Das Sprachcafé richtet sich an alle Studierende und Geflohene und bietet ihnen ein Forum zum Austausch beim Lernen von Sprachen sowie zum Kennenlernen der unterschiedlichen Kulturen.

Im Mittelpunkt steht das gemeinsame Helfen, erklärt die Freiburger Studentin Paulina Steinhilber, die das Projekt leitet: „Wir unterstützen Geflüchtete bei ihren Deutschhausaufgaben, und die Geflüchteten helfen uns wiederum bei unserem Arabisch-, Kurdisch- oder Persischstudium.“ Dieser Ansatz ermögliche es allen Beteiligten, sich auf Augenhöhe zu begegnen – die eine kann besser Deutsch, der andere eben besser Arabisch: „Wenn man sich an einem schwierigen Wort abstottert oder wie ein Erstklässler immer wieder übt, wie man einen Buchstaben richtig schreibt, sorgt das schnell für Gesprächsstoff und eine entspannte Atmosphäre mit witzigen Erlebnissen“, berichtet Steinhilber.
Die Gruppen treffen sich zweimal in der Woche und lernen gemeinsam bei Tee, Kaffee und Kuchen. Die Treffen sind für Männer und Frauen offen, derzeit stellt Steinhilber allerdings ein Sprachcafé eigens für Frauen auf die Beine. „Oft ist es für Frauen aus einem anderen Kulturkreis eine Hürde, an Veranstaltungen mit gemischten Gruppen teilzunehmen. Wir möchten auch den Frauen einen sicheren Rahmen bieten und ihnen bei der Integration im neuen Land und im universitären Umfeld helfen.“

Bei den Treffen werden nicht nur Hausaufgaben erledigt: In Kooperation mit der Amnesty International Hochschulgruppe Freiburg veranstaltet das Team alle zwei Wochen Vorträge für die Geflüchteten, bei denen sie Themen wie sexuelle Gewalt, sexuelle Identität und Orientierung, Meinungsfreiheit und Glaube behandeln. „Wir organisieren die Vorträge wie kleine Workshops und erarbeiten dabei die wichtigsten Informationen zu Menschenrechten“, erklärt Steinhilber. „Besonders groß war das Interesse bisher an den Themen Frauenrechte und den Rechten Homosexueller.“

Der Deutsche Akademische Austauschdienst fördert das Sprachcafé zunächst von April 2017 an für zehn Monate. Die Initiative ist dem Fachbereich der Islamwissenschaft des Orientalischen Seminars der Universität Freiburg zugeordnet.

Informationen zum Sprachcafé

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