80. Geburtstag von Georg Baselitz

Heute am 23. Januar 2018 wird Georg Baselitz 80 Jahre alt

Fondation Beyeler und Kunstmuseum Basel zeigen vom 21. Januar – 29. April 2018 Georg Baselitz

Georg Baselitz
Foto: Peter Knaup

Georg Baselitz (1938) zählt zu den bedeutendsten Künstlern unserer Zeit. Anlässlich des 80. Geburtstags widmet die Fondation Beyeler dem deutschen Maler, Grafiker und Bildhauer eine umfangreiche Ausstellung, die in enger Zusammenarbeit mit dem Künstler konzipiert ist. In einer fokussierten Retrospektive werden viele der wichtigsten Gemälde und Skulpturen, die Baselitz in den letzten sechs Jahrzehnten geschaffen hat, vereint. Dazu werden neue Werke zu sehen sein, die noch nie öffentlich gezeigt wurden. Mit kraftvollen und spannungsgeladenen Werken aus allen Schaffensperioden wird die überragende Spannweite dieses grossen Künstlers offenbar.

Baselitz ist einer der wenigen zeitgenössischen Künstler, die tief in der Geschichte der europäischen und amerikanischen Malerei verwurzelt sind. Er gilt als Erfinder einer figurativen Bildsprache, die aus einem reichen Repertoire an ikonografischen und stilistischen Elementen schöpft. In seinen Bildfindungen erlangen diese jedoch widersprüchliche und ambivalente Bedeutung. So funktioniert Baselitz’ Bilderkosmos wie ein Spiegelkabinett, in dem eigene, erinnerte und imaginierte Bilder mit kunsthistorischen Vor-Bildern zu neuen Bildkompositionen verschmelzen.

 Georg Baselitz, Orangenesser IX, 1981 Öl und Tempera auf Leinwand 146 x 114 cm München, Pinakothek der Moderne © Georg Baselitz, 2018 Foto: © Bayer&Mitko - ARTOTHEK

Georg Baselitz, Orangenesser IX, 1981
Öl und Tempera auf Leinwand
146 x 114 cm
München, Pinakothek der Moderne
© Georg Baselitz, 2018
Foto: © Bayer&Mitko – ARTOTHEK

In den spannungsvollen, aus allen Schaffensperioden stammenden Werken in der Ausstellung offenbart sich der ganze inhaltliche und stilistische Reichtum von Baselitz’ Œuvre. Exemplarische Schlüsselwerke der 1960er-Jahre wie die Helden- und die Fraktur-Bilder werden in der Fondation Beyeler ebenso vertreten sein wie die auf dem Kopf gemalten Motive, mit denen Baselitz in den 1970er- und 1980er-Jahren berühmt wurde. Unter den grossformatigen Holzskulpturen wird auch die erste von Baselitz aus Holz gehauene und bemalte Arbeit vertreten sein, die 1980 auf der Biennale von Venedig einen kulturpolitischen Skandal auslöste. Gemälde aus der Remix-Serie sowie in jüngster Zeit entstandene Arbeiten vervollständigen den Blick auf einen der eigensinnigsten Künstler des 20. und 21. Jahrhunderts.

Die Retrospektive, in der rund 80 Gemälde und zehn Skulpturen aus den Jahren 1959 bis 2017 zu sehen sein werden, führt Leihgaben aus renommierten europäischen und amerikanischen Institutionen und Privatsammlungen zusammen.

Die Ausstellung ist eine Kooperation mit dem Hirshhorn Museum and Sculpture Garden in Washington D. C., wo sie anschliessend in veränderter Form gezeigt wird. Parallel zur Ausstellung in der Fondation Beyeler präsentiert das Kunstmuseum Basel Werke auf Papier von Georg Baselitz.

#BaselitzBasel

Georg Baselitz: Werke auf Papier


21. Januar – 29. April 2018, Kunstmuseum Basel | Neubau

Trauerhunde Künstler, Beteiligte: Georg Baselitz Entstehungszeit: 2010 Mat. / Technik: Aquarell und Tusche Masse: 66 x 51.2 cm Creditline: © Georg Baselitz 2018 Photocredit: Jochen Littkermann, Berlin

Georg Baselitz; Trauerhunde; 2010
66 x 51.2 cm; Aquarell und Tusche
Creditline:
© Georg Baselitz 2018
Photocredit:
Jochen Littkermann, Berlin

Anlässlich seines 80. Geburtstags ehrt das Kunstmuseum Basel mit Georg Baselitz (* 23. Jan. 1938) einen der bedeutendsten Protagonisten der deutschen Nachkriegskunst. Während die Fondation Beyeler dem Maler eine fokussierte Retrospektive ausrichtet, präsentiert das Kunstmuseum Basel einen repräsentativen Überblick über die Zeichnungen und farbigen Blätter aus dem Kupferstichkabinett.

An den Akademien von Ost- und West-Berlin wurde Baselitz zum Maler ausgebildet. Sein Bestehen auf einer äusserst expressiven und realistischen Figurenmalerei musste im Kontext der westdeutschen Nachkriegskunst, die ganz auf Abstraktion fokussiert war, als Provokation verstanden werden.

Mitte der 1960er-Jahre begann Baselitz‘ rasante Karriere mit skandalisierten Bildern und halluzinierenden «pandämonischen Manifesten». Er setzte sich selbst in Szene und liess «neue Helden» auftreten. Dieser Prozess gipfelte 1969 darin, dass er seine Bilder auf den Kopf stellte.

Damit nahm er ihnen den konventionellen Inhalt. Durch das Umdrehen der Werke ist der Betrachter unmittelbar mit Farbe und Form konfrontiert, ohne durch Bildinhalte abgelenkt zu werden, aber auch ohne auf figürliche Motive verzichten zu müssen.

Ältere und neue Werke

Diese Entwicklung lässt sich besonders eindrücklich anhand von Baselitz‘ Werken auf Papier nachvollziehen. Auf ihnen tritt deutlich hervor, wie Baselitz seine Ideen intuitiv und ungehemmt entwickelt. Die neusten Werke zeichnen sich durch eine lockere und souveräne Arbeitsweise aus und zeugen von der Reflexion über Vergänglichkeit, aber auch vom Blick auf das eigene umfangreiche und vielseitige Werk. Dazu gehört auch die Wiederaufnahme von zentralen Bildthemen und ausschlaggebenden Referenzen wie etwa Marcel Duchamp.

Das Kunstmuseum Basel pflegt bereits seit 1970 eine lange Freundschaft mit dem Künstler. Damals kuratierte Dieter Koepplin als Leiter des Kupferstichkabinetts eine erste Schau mit Baselitz‘ Zeichnungen und befeuerte damit die Karriere des erst 32-Jährigen. Aus dieser Ausstellung gelangten 25 Blätter in die Sammlung. In den 1980er-Jahren konnte der Bestand in der Folge der umfangreichen Ausstellung Georg Baselitz. Zeichnungen 1958–1983 erstrangig erweitert werden. Diese und spätere Ankäufe wurden durch grosszügige Geschenke des Künstlers weitsichtig ergänzt.

Heute ist Georg Baselitz mit einem umfangreichen und qualitativ hochstehenden Konvolut von 152 Zeichnungen und Aquarellen im Kupferstichkabinett vertreten. Die Ausstellung präsentiert 88 eigene Werke und 15 neuere Werke aus dem Besitz des Künstlers als Leihgaben.

Zur Ausstellung erscheint eine Publikation mit Beiträgen von Anita Haldemann und Dieter Koepplin sowie Abbildungen sämtlicher 103 Exponate.

 

Vernissage

Sonntag, 21. Januar 2018, 11 Uhr

Kunstmuseum Basel | Neubau, St. Alban-Graben 20, 4052 Basel, Foyer 1. UG.

Bitte Eingang Hauptbau benutzen.

Die Ausstellung wird unterstützt durch:

IWB Industrielle Werke Basel

Isaac Dreyfus-Bernheim Stiftung

Stiftung für das Kunstmuseum Basel

 

Über Redaktion

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