Kara Walker im Kunstmuseum Basel | Neubau
Karen Walker, geb. 1969 in den USA, ist eine der bekanntesten Künstlerinnen mit feministischer Haltung und künstlerisch-politischem Hintergrund. Sie distanziert sich sowohl von der männlich -weißen Malerei als auch von dem rassistisch – weißen Menschenbild, das Schwarze als minderwertig betrachtet.
Ihr Experimentierfeld liegt im grafisch zeichnerischen Bereich und eröffnet durch Andeutungen und Weglassen neue Räume und Perspektiven. So kann ein immer wieder frischer Blick auf Stereotype wie Schwarz-Weiß / Mann-Frau / dominant-unterwürfig aufgenommen und entwickelt werden.
Durch diese Öffnungen unserer Seh-Gewohnheiten, die mitunter disruptive Auswirkungen haben können, entsteht die Möglichkeit, seine eigene Denk-Haltung zu überprüfen oder zumindest infrage zu stellen.
4 großflächige Portraitarbeiten über Barack Obama lassen den ehemaligen US-Präsidenten zum einen als Hoffnungsträger – als Retter der „Black Community“, zum anderen aber – durch die Wahl der stereotypen, kolonialistischen Darstellungsform – Objekt der „Weißen Belustigung“ werden.
Kara Walker ist und zeichnet mutig; öffnet sie doch durch diese bis zum 26.9.21 laufende Ausstellung im Kunstmuseum Basel den öffentlichen Blick auf ihr privates mitunter intimes Archiv, und macht sich dergestalt zu einer öffentlichen Person mit Haltung. Ein role-model, die im wahrsten Sinne „Farbe bekennt“.
Zur Ausstellung ist ein reich bebilderter Katalog mit Beiträgen der Künstlerin, von Anita Haldemann, Aria Dean und Maurice Berger bei JRP Editions erschienen (ISBN 978-3-03764-558-1).
Eine Ausstellung des Kunstmuseums Basel in Kooperation mit der Schirn Kunsthalle Frankfurt und dem De Pont Museum, Tilburg.
Biografische Angaben
Kara Walker wurde 1969 im kalifornischen Stockton geboren und zog im Alter von
13 Jahren mit ihrer Familie nach Atlanta, Georgia. Dort studierte sie am Atlanta College of Art (Bachelor of Fine Arts 1991) und anschliessend an der renommierten Rhode Island School of Design (Master of Fine Arts 1994).
Kara Walker hat für ihr Werk zahlreiche Auszeichnungen erhalten, darunter der John D. and Catherine T. MacArthur Foundation Achievement Award 1997 und das Eileen Harris Norton Fellowship 2008. Walker ist Mitglied der American Academy of Arts and Letters (gewählt 2012) und der American Philosophical Society (gewählt 2018). 2019 wurde sie von der Royal Academy of Arts, London, zur Honorary Royal Academician ernannt.
Ihre Werke sind in renommierten Museen und öffentlichen Sammlungen in den USA und Europa vertreten, so im Kupferstichkabinett des Kunstmuseums Basel, im Solomon R. Guggenheim Museum, New York, im Museum of Modern Art, New York, im Metropolitan Museum of Art, New York, in der Tate Gallery, London, im Museo Nazionale delle Arti del XXI secolo (MAXXI), Rom und in der Sammlung der Deutschen Bank, Frankfurt a. M.