Bildung in Deutschland 2022: weniger Schulen, mehr Kitas, weniger Auszubildende, mehr Bildungspersonal

Buchcover Bildung in Deutschland 2022

Kindertagesbetreuung und Hochschulen wachsen, weniger Abiturient:innen, hohes Teilnehmer:innenniveau in der Weiterbildung und ein erheblicher Rückgang bei den Auszubildenden: Wie sich das Bildungsland Deutschland entwickelt, bildet der Bericht „Bildung in Deutschland 2022“ in Daten und Analysen ab. Zum 9. Mal wertet die Autor:innengruppe Bildungsberichterstattung, die mit Wissenschaftler:innen renommierter wissenschaftlicher Einrichtungen und statistischer Ämter besetzt ist, in ihrem Bericht Daten aus allen Bildungsbereichen Deutschlands aus. Grundlage der Berichterstattung sind repräsentative und fortschreibbare Daten aus amtlichen Quellen und sozialwissenschaftlichen Erhebungen. Die Analysen umfassen sowohl die institutionalisierte Bildung von Kita bis Hochschule und Weiterbildung als auch Facetten der non-formalen Bildung und des informellen Lernens und machen Bildungsverläufe, Kompetenzentwicklungen und Erträge in allen Bildungsbereichen sichtbar.

Die Auswertungen zum Schwerpunktthema Bildungspersonal zeigen, dass die Zahl der Beschäftigten im Bildungswesen deutlich gestiegen ist. Insgesamt arbeiten 2,6 Millionen Menschen bzw. 6 % aller Erwerbstätigen in Deutschland in Kindertageseinrichtungen und -tagespflege, an allgemeinbildenden und beruflichen Schulen sowie an Hochschulen. Im Vergleich mit 2010 sind vor allem die Frühe Bildung (+ 75 %) und der Bereich Hochschule (+ 25 %) deutlich gewachsen. In der Weiterbildung prägt immer noch der hohe Anteil an nebenberuflicher Beschäftigung das Bild. Nur 25 % des Weiterbildungspersonals arbeiten in Vollzeit.


Trends und Herausforderungen

Die Digitalisierung von Bildungseinrichtungen und -angeboten ist ein wichtiger Bildungstrend, bleibt aber auch eine große Zukunftsaufgabe. Eine positive Entwicklung zeigt sich hier in der Weiterbildung, wo 2020 fast jede 4. non-formale Weiterbildung überwiegend oder vollständig online durchgeführt wurde. Im Dualen System sinken die Zahlen der Neuzugänge zu einer beruflichen Ausbildung zwischen 2019 und 2021 um 7 %, weniger als 900.000 neue Auszubildende markieren einen neuen Tiefpunkt. Positiv entwickeln sich dagegen die Ausbildungszahlen im Bereich Gesundheit, Erziehung, Soziales (GES). Mit 16 % mehr Auszubildenden liegen die Erziehungs- und Kinderpflegeberufe hier an der Spitze, gefolgt von 14 % Plus in den Berufen des Gesundheitswesens. Aber auch diese Zuwächse decken den Bedarf noch nicht ab. An den Hochschulen kommt der Akademisierungstrend zum Stehen – wenn auch auf hohem Niveau. In der stagnierenden Akademisierung wächst jedoch die Bedeutung der Fachhochschulen. Hier hat sich die Zahl der Studienanfänger:innen seit Beginn der 2000er-Jahre etwa verdoppelt und liegt bei 220.000. Eine Daueraufgabe bleibt nach wie vor der Abbau sozialer Ungleichheiten insbesondere in den Schullaufbahnen, aber auch bei Studierenden und Auszubildenden.

„Bildung in Deutschland 2022“ ist eine zentrale Quelle für Bildungspolitik, -verwaltung und -praxis, für die Öffentlichkeit und für Wissenschaft und Forschung. Der vollständige Bericht sowie die dazugehörige Kurzfassung können kostenfrei bei wbv-open-access.de heruntergeladen werden. Die gedruckte Ausgabe ist im Buchhandel oder bei wbv.de erhältlich.

Auf der Website bildungsbericht.de stellt die Autor:innengruppe Informationen zur Konzeption des Berichts sowie alle Daten zum Bericht zur Verfügung. Die Erarbeitung des Berichts wurde von der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder der Bundesrepublik Deutschland (KMK) und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.
Autor:innengruppeDer Bericht wurde unter Federführung des DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation von einer Gruppe erstellt, deren Mitglieder unterschiedliche wissenschaftliche Einrichtungen und statistische Ämter vertreten: Deutsches Institut für Erwachsenenbildung – Leibniz-Zentrum für lebenslanges Lernen e. V. (DIE), Deutsches Jugendinstitut (DJI), Deutsches Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW), Leibniz-Institut für Bildungsverläufe (LIfBi), Soziologisches Forschungsinstitut an der Universität Göttingen (SOFI) sowie die Statistischen Ämter des Bundes und der Länder (Destatis, StLÄ).

Mitglieder der Autor:innengruppe Bildungsberichterstattung sind Prof. Dr. Kai Maaz (DIPF), Prof.in Dr.in Cordula Artelt (LIfBi), Leitende Regierungsdirektorin Pia Brugger (Destatis), Prof.in Dr.in Sandra Buchholz (DZHW), Dr. Stefan Kühne (DIPF), PD Dr. Holger Leerhoff (StLÄ), Prof. Dr. Thomas Rauschenbach (DJI), Prof.in Dr.in Susan Seeber (SOFI) und Prof. Dr. Josef Schrader (DIE).

Autor:innengruppe Bildungsberichterstattung Bildung in Deutschland 2022
Ein indikatorengestützter Bericht mit einer Analyse zum Bildungspersonal
wbv Media, Bielefeld 2022, 416 Seiten.
Digitale Ausgabe kostenfrei bei wbv-open-access.de DOI 10.3278/6001820hw

Druckausgabe 69,00 Euro
Bestell-Nr. 6001820h
ISBN 978-3-7639-7175-6

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