Bodylotion-Test: Beliebte Marken fallen durch

Wer zum Herbstbeginn eine reichhaltige Körperpflege sucht, hat große Auswahl: Mehr als die Hälfte der 51 Bodylotions im Test sind empfehlenswert. Von bekannten Marken raten wir allerdings oft wegen gesundheitlich riskanter Inhaltstoffe ab. Jetzt kostenlos alle Ergebnisse checken.

Bodylotions, die von Ökoteest getestet wurden.
Im Bodylotion-Test haben wir die Inhaltsstoffe von bekannten Marken und Handelsmarken überprüft. (Foto: ÖKO-TEST )

Im Herbst, wenn es kühler wird, freut sich die Haut über reichhaltige Körperpflege, die Feuchtigkeit spendet. Viele Menschen schmieren sich deshalb regelmäßig, etwa nach dem Duschen, mit Bodylotions ein. Der Markt ist groß. Wir haben 51 Körperlotionen getestet, darunter 20 zertifizierte Naturkosmetik-Produkte. Einige von ihnen sind als reichhaltig oder speziell für trockene Haut ausgelobt.

Bodylotion-Test: Nivea, Biotherm & Co. im Vergleich 

Das Ergebnis: Mehr als die Hälfte der Bodylotions im Test können wir empfehlen. Insgesamt schneiden 34 Lotionen mit „sehr gut“ oder „gut“ ab. Mehr als 15 Prozent fallen allerdings durch. Auffällig dabei: Es trifft vor allem bekannte Kosmetikmarken wie Nivea, Neutrogena oder Dusch Das.

Die Hauptprobleme: Mineralölbestandteile, ein besonders umweltbelastendes Silikon und der möglicherweise fortpflanzungsschädigende Duftstoff Lilial.

ÖKOTest Cover 10/2019
Öko-Test Ausgabe 10/2019 (Foto: Öko-Test ) (Foto: Öko-Test )

Unser Test zeigt auch: Mit zertifizierter Naturkosmetik liegen Sie in aller Regel richtig. Im Test überzeugen alle Naturkosmetik-Bodylotions. Dass  sie „sehr gut“ sind, kommt nicht von ungefähr: Die Zertifizierungskriterien verbieten weitgehend jene Substanzen, die wir in Tests immer wieder vor allem in herkömmlicher Kosmetik kritisieren, beispielsweise umstrittene Emulgatoren, erdölbasierte Öle und lösliches Plastik. 

Auch zehn konventionelle Körperlotionen sind im Test „sehr gut“, darunter Eigenmarken etlicher Discounter, Supermärkte und Drogeriemarktketten. Damit gehören sowohl günstige als auch teurere Produkte zu den Testsiegern. 

Zitat von Jörg Döbereiner, Redakteur Ökotest

Problematische Dufstoffe in getesteten Körpercremes

In sechs getesteten Körperlotionen steckt Lilial. Der Duftstoff hat sich in Tierversuchen als fortpflanzungsschädigend erwiesen. Das Verbraucherschutzkomitee für Kosmetik der Europäischen Union bewertet ihn daher als nicht sicher – weder in Kosmetik, die auf der Haut bleibt, wie Körperlotionen, noch in abwaschbarer Kosmetik wie Duschgelen.

Trotzdem setzen einige Anbieter im Test weiter Lilial in ihren Bodylotions ein. Dazu gehören Unilever (Dusch Das), Straub (Bettina Barty) und Beiersdorf (Nivea). Beiersdorf hat uns zwar mitgeteilt, dass die Nivea Reichhaltige Body Milk 48 h, trockene Haut mittlerweile frei von Lilial ist. Zum Zeitpunkt unseres Einkaufs war die Bodylotion jedoch noch mit alter Rezeptur im Handel. 

Die Bettina Barty Vanilla Rich Body Milk verdankt ihre Duftnote neben Lilial auch einem künstlichen Moschusduft. Moschus-Keton zählt zu den Nitromoschus-Verbindungen, die sich im menschlichen Fettgewebe anreichern. Grund genug, in Kosmetika darauf zu verzichten – erst recht in Bodylotion, die auf der Haut bleibt.

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Körperlotionen im Test mit Mineralöl belastet

Auch Erdöl will sicher niemand auf der Haut haben. Dennoch sind künstliche Stoffe wie Paraffine aus Erdöl hergestellt – und das von uns beauftragte Labor hat in drei Bodylotions Paraffine gefunden, die darüber hinaus auch aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH) enthalten. Sie stecken im Test in den Körperlotionen von Biotherm, Neutrogena und Nivea und sorgen für ein scheinbar schönes Hautgefühl. 

Das Problem an diesen Inhaltsstoffen: Künstliche Erdölabkömmlinge, aber auch Silikone integrieren sich nicht so gut ins Gleichgewicht der Haut wie natürliche Öle und Fette. Schlimmer noch: Sofern sie nicht gründlich genug aufgereinigt sind, enthalten Paraffine – wie in unserem Test – auch MOAH. Es ist nicht auszuschließen, dass unter MOAH auch Verbindungen sind, die möglicherweise Krebs erzeugen. Wir meinen: Solche Bodylotions haben nichts auf der Haut zu suchen.

In acht Bodylotions im Test kritisieren wir zudem Polyethylenglykole und chemisch verwandte Stoffe (PEG). PEG verbinden das in den Körperlotionen enthaltene Wasser mit den Fetten und Ölen. Sie können die Haut aber auch durchlässiger für Fremdstoffe machen. 

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Schlecht für die Umwelt: Silikone in Bodylotion

Zwei Bodylotions im Test – die Fenjal Intensive Body Milk und die Dove Reichhaltige Body Milk, trockene Haut – enthalten die besonders problematische Silikonverbindung Cyclopentasiloxan. Sie ist in der Umwelt nur schwer abbaubar, reichert sich an und gefährdet dort das Wasser. Ab Ende Januar 2020 soll es in der EU für diese Substanz – neben anderen – zwar eine Mengenbeschränkung geben. Allerdings nur für Kosmetika, die Verbraucher wieder abwaschen, wie etwa Shampoos oder Duschgele.

Problematisch sind in unseren Augen auch Konservierer, die in Verdacht stehen, wie ein Hormon zu wirken. Das ist bei Propylparaben der Fall, die das von uns beauftragte Labor in zwei Bodylotions nachgewiesen hat. Und zwar in der Dusch Das Body Lotion Ich Fühle Mich Verwöhnt sowie in der Dove Reichhaltige Body Milk, trockene Haut. Umwelthormone sind etwa dafür verantwortlich, dass die Pubertät von Mädchen früher einsetzt. Das haben Wissenschaftler der Universität Berkeley festgestellt.

So erkennen Sie problematische Inhaltsstoffe

  • Umweltbelastende lösliche Plastikverbindungen erkennen Sie in der Zutatenliste von Bodylotions an Begriffen wie Acryl/ate, Carbomer, Crosspolymer, Copolymer oder Polybutene.
  • Erdöl verbirgt sich hinter Bezeichnungen wie Paraffinum Liquidum, Petrolatum oder Cera Microcristallina.
  • Der bedenkliche Duftstoff Lilial steckt hinter dem Fachnamen Butylphenyl Methylpropional.
  • Zu den Silikonen zählen Dimethicon, Dimethiconol, Cyclopentasiloxan oder Cyclohexasiloxan.

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Unterschied von Körperlotion, Körpermilch & Körperbutter 

Milch, Milk, Lotion oder auch Balsam – bei den Produkten in unserem Test handelt es sich um Emulsionen. Das heißt, um flüssige Mixturen aus Wasser und Fett. Ob die Hersteller ihre Pflege Bodymilk oder Körperlotion nennen, kann – muss aber nicht zwingend – ein Hinweis auf das jeweilige Verhältnis von Fett und Wasser sein.

Körperlotionen haben meist einen höheren Wassergehalt. Als Körpermilch dagegen werden in der Regel reichhaltigere Emulsionen mit einem höheren Fettgehalt bezeichnet. Körperbutter bestand ursprünglich aus reinen Fetten und Wachsen, die bei Raumtemperatur fest sind. Erst durch die Wärme des Körpers schmelzen sie und lassen sich so auf der Haut verteilen.

Heute dagegen werden meist sehr gehaltvolle Emulsionen als Körperbutter verkauft. Hauptbestandteil sind flüssige Öle. Da sie aber – im Gegensatz zu den klassischen Körperbutterstücken – auch Wasser enthalten, müssen sie konserviert werden.

Feuchtigkeit: Trockene Haut von Hauttyp abhängig

Bodylotions sollen trockener Haut Feuchtigkeit spenden. Gespannte oder gar schuppende Haut kann verschiedene Gründe haben. Häufiges Duschen und trockene Innenraumluft enziehen der Haut beispielsweise Feuchtigkeit und Fett. Wenn es kalt ist produziert die Haut weniger Talg. Mit einer reichhaltigen Bodylotion können Sie die Haut dann von außen versorgen.

Zu den inneren Faktoren für trockene Haut gehören unter anderem der genetische Hauttyp, hormonelle Umstellungen wie die Wechseljahre, aber auch eine ungesunde Lebensweise. Nicht immer sorgt dann eine Körperpflege mit Bodylotion für Abhilfe. Bei genetischer Veranlagung für trockene oder fettige Haut empfiehlt sich zumindest immer eine dem Hauttyp angepasste Körperpflege ohne Schadstoffe. 

Unsere Tipps für den Kauf von Bodylotion

  • Mit Naturkosmetik liegen Sie in der Regel richtig. Im Test empfehlen wir alle entsprechend zertifizierten Bodylotions mit „sehr gut“.
  • Auch konventionelle Körperlotionen sind im Test „sehr gut“ – allen voran die preiswerten Handelsmarken von Aldi, Dm, Rossmann, Kaufland, Edeka, Netto, Rewe und Penny.
  • Nur vom Preis leiten lassen sollten Sie sich beim Einkauf allerdings nicht. Im Test fallen sowohl teure Marken-Lotionen, aber auch sehr günstige Bodylotions durch.

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