Dick Swaab, Professor für Neurologie und Autor des Buches „Wir sind unser Gehirn. Wie wir denken, leiden und lieben. Was uns zu dem macht, was wir sind“ erhält den ECNP Media Award. Der mit 5000 Euro dotierte Preis wird am Samstag, 18. Oktober 2014 in Berlin anlässlich des 27- EVNP Kongresses übergeben.
In der Begründung des European College of Neuropsychopharmacology heißt es:
„Die Jury ist beeindruckt von der Klarheit und Deutlichkeit, mit der Dick Swaab dieses hochkomplexe wissenschaftliche Thema angeht, und vom Stil, der Originalität und Kompetenz, mit der der Autor das breite Spektrum der Neurowissenschaften in ein kohärentes und verständliches Erklärungsmodell fasst.“
Ich habe das Buch nur bis zur Hälfte gelesen. Ganz so begeistert wie die Jury war ich allerdings nicht. Vielleicht lag aber auch an der Übersetzung. In letzter Zeit habe ich so einige Bücher angelesen, die aufgrund einer schlechten Übersetzung einfach nicht lesenswert waren.
Dick Swaab begleitet in seinem Buch den Menschen von der Entstehung der Eizelle bis zum Tod – und beschreibt, welch entscheidende Rolle in allen Lebensphasen das Gehirn auf unser Verhalten hat. Wie wird das Gehirn schon im Mutterleib für das spätere Leben geprägt? Was passiert, wenn man verliebt ist? Wie lässt sich Religiosität neurologisch erklären? Und wie lassen sich Homo- und Heterosexualität erklären? Was sind die Hintergründe von Autismus, Schizophrenie, Halluzinationen und Alzheimer?
Der Titel „Wir sind unser Gehirn“ ist Programm. Denn Dick Swaab hat nicht nur eine packende Geschichte unseres Gehirns verfasst, sondern auch eine Geschichte über uns selbst. Denn unser gesamtes Verhalten und Denken wird von unserem Gehirn gesteuert – und erst wenn wir begreifen, welche Prozesse in unserem Gehirn ablaufen, können wir uns selbst richtig verstehen.
Hier möchte ich anmerken, dass man inzwischen auch wissenschaftlich anerkannt weiß, dass nicht nur unser Gehirn im Kopf, sondern auch unser „Bauch-Gehirn“ für uns und unsere Entscheidungen, unser Wohlbefinden etc. eine wichtige Rolle spielt.
Dick Swaab, Professor für Neurologie, PressefotoDick Swaab, geb. 1944, war Professor für Neurobiologie an der Universität Amsterdam und dreißig Jahre lang Direktor des Niederländischen Instituts für Hirnforschung. 1985 gründete er die Niederländische Gehirnbank, die er bis 2005 auch leitete. Neben seinen wissenschaftlichen Publikationen schreibt er für zahlreiche niederländische Zeitungen und Zeitschriften, darunter Nature und NRC Handelsblad. Wir sind unser Gehirn war in den Niederlanden ein von der Presse gefeierter Bestseller