Ausländerfeindlichkeit hat sich zu einem bundesweit geteilten Ressentiment entwickelt. Laut einer Umfrage im Rahmen der Autoritarismus-Studie der Universität Leipzig stimmen 2024 rund 21,8 Prozent der Befragten manifest ausländerfeindlichen Aussagen zu. Wie die Statista-Grafik zeigt, ist der Anteil dieser Personen aktuell wieder deutlich höher als in den vorherigen Umfragen, jedoch unter dem Niveau der frühen 2000er Jahre. Seit Beginn der Studienreihe hatte sich die Zustimmung zu xenophoben und chauvinistischen Aussagen in Westdeutschland jährlich verringert, während sie im Osten schwankte. Nun stellen die Forscher:innen jedoch auch im Westen einen Anstieg fest. So stimmen rund 31,1 Prozent der Befragten im Westen zu, dass Deutschland durch “die vielen Ausländer überfremdet” sei.
Auch Antisemitismus erlebt im Zuge des Gaza-Konflikts wieder einen bundesweiten Aufschwung – manifeste Zustimmung zu antisemitischen Aussagen wächst von drei Prozent (2022) auf 4,6 Prozent in 2024. Ein Blick auf das Wahlverhalten der Befragten zeigt, dass ein geschlossen ausländerfeindliches Weltbild vor allem Wähler:innen der AfD (61 Prozent) aufweisen.
Die Leipziger Autoritarismus-Studie wird seit 2002 alle zwei Jahre durchgeführt und erfasst die Zustimmung der Bevölkerung zu autoritären und demokratiefeindlichen Aussagen.