Ich war Angela Merkel

Neuer TV-Zyklus mit Olli Dittrich

Ich war Angela Merkel: Das Zahlemann Protokoll | 29.12.2021, 23.45 – 00.15 Uhr | Das Erste

Reporter-Legende Sandro Zahlemann (Olli Dittrich)
© WDR/beckground tv/Daniel Wolcke

Olli Dittrich beschert den Zuschauer:innen zum Ende dieses bewegten Jahres eine weitere Folge seines preisgekrönten TV-Zyklus. In „Ich war Angela Merkel – Das Zahlemann-Protokoll“ schlüpft er erneut in die Rolle der Reporter-Legende Sandro Zahlemann. Der erhält durch einen technischen Fehler im Sekundentakt SMS, die eigentlich für Angela Merkel bestimmt sind – und beschließt, diese zu beantworten.

Olli Dittrich, der 12. Teil Ihres TV-Zyklus‘ ist eine Mockumentary. Wie Sie sagen „So täuschend echt, dass es wahr sein könnte!“ Mit welchen Mitteln erzeugen Sie in diesem Film das nötige Maß an Glaubwürdigkeit?

Zunächst muss die Story – trotz all ihrer absurden Details und Wendungen – so erzählt werden, dass man keine Sekunde an der Echtheit zweifelt. Das ist die Basis. Das funktioniert natürlich nur, wenn die fiktiven Figuren, zuvorderst der Protagonist Sandro Zahlemann, nicht als sofort erkennbare Comedy-Gestalt daherkommt, sondern bei aller Skurrilität in Wort und Tat eine gewisse Echtheit, Alltäglichkeit ausstrahlt. Dazu kommen dann O-Töne realer, meist prominenter Personen, originales und gefälschtes Archiv-Material, fingierte Zeitungartikel, eine seriöse Off-Sprecher-Stimme mit sachlichem Text und Tonfall – und…und…und.

Sandro Zahlemann neigt dazu, sich in seinen Formulierungen ein wenig zu vergalloppieren. Schreiben Sie das oder improvisieren Sie?

Sowohl als auch. Hier kommen ja teilweise Textnachrichten, Briefe oder Emails zum Einsatz, die Sandro verfasst hat und dann im ON vorliest. Sowas muss natürlich vorher geschrieben werden. Aus der Impro sind aber auch zahlreiche Bonmots entstanden, die es natürlich in die Reportage geschafft haben. Stecke ich erstmal in so einem Charakter und lasse ihn von der Leine, lässt sich das gar nicht bremsen. Da ist allerhand dabei, das man sich zuvor gar nicht hätte ausdenken könnte.

2016 sahen wir Sandro Zahlemann zum letzten Mal. Auf einem leeren Bahnhof in der Provinz. Bei einer Live-Reportage war einiges schief gelaufen. Wie ist es ihm seitdem ergangen?

Sandro hat es danach nicht leicht gehabt, selbst schuld. Sein übermütiger, unbelehrbarer Aktionismus hat ihm letztlich eine Rüge vom Fernsehrat und die vorübergehende Suspendierung gekostet. Die komplett missratene Live-Schalte zum Staatsbesuch des Königs von Bhutan hatte ihm der Sender nach langem Betteln noch anvertraut. Mit dem Ergebnis, dass er sich eigenmächtig vom Geschehen entfernt hatte um „noch exclusiver“ zu berichten. Am Ende hatte Sandro eine 30-minütige Livesendung zur besten Sendezeit komplett in den Sand gesetzt. Das kostete Nerven der Programmchefs, teure Rundfunkgebühren und am Ende Sandro den Job.

Warum beschließt Sandro Zahlemann im Namen der Kanzlerin Text-Nachrichten zu beantworten?

Ganz einfach: Er wittert Morgenluft, nochmal mit einer ganz großen Story rauszukommen, als ihm klar wird, dass er – aufgrund eines technischen Fehlers – tatsächlich eine abgelegte Mobilnummer der Kanzlerin in Händen hält, auf der SMSe hochgestellter Persönlichkeiten eintrudeln. Niemand der Ex-Kollegen, denen er die Story andrehen will, glaubt ihm. Also denkt er sich: ok Leute – jetzt zeig‘ ich‘s Euch…

Ist Sandro Zahlemann ein „tragischer Held“?

Eher ein unverbesserlicher, tragikomischer Sturkopf. Zum Helden fehlt da noch ein bisschen was.

Das Interview führte Christian Gottschalk, Stand: 22.12.2021, 15.00 Uhr

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