Haben jüngere Menschen in der Corona-Pandemie mit ihrem Verhalten Rücksicht auf Ältere genommen, die bei einer Virusinfektion stärker von schweren Krankheitsverläufen bedroht sind?
Dieser Frage ging der jüngste DIA-Deutschland-Trend Vorsorge nach. Ergebnis der Meinungsumfrage: Sieben Prozent der Befragten haben das Gefühl, dass sich sehr viele Jüngere in den zurückliegenden Monaten durch Verhaltensänderungen bemüht haben, ältere Personen nicht zu gefährden. 26 Prozent glauben, diese Einschätzung treffe auf „eher viele jüngere Menschen“ zu. 29 Prozent hingegen und somit die knappe relative Mehrheit denken, dass dies eher nicht der Fall war. 18 Prozent meinen sogar, nur sehr wenige jüngere Menschen haben ihr Verhalten in der Corona-Pandemie auf die besonderen Umstände eingestellt. Der Blick auf das Verhalten der Jüngeren fällt in der Gesellschaft also mithin kritisch aus.
Jüngere schätzen sich selbst positiver ein
Dabei hängt die Einschätzung stark vom Alter ab. Während Befragte zwischen 18 und 29 Jahren als einzige Gruppe knapp absolut-mehrheitlich der Meinung sind, dass die Jüngeren sich um ein entsprechendes Verhalten bemüht haben, sind es in allen anderen Altersgruppen deutlich weniger. Am kritischsten schätzen Menschen ab 60 Jahre die Erfahrungen mit dem Umgang der Generationen ein.
Wurden die Bemühungen der Jüngeren auch wahrgenommen? Zwei Drittel derjenigen, die glauben, dass jüngere Menschen zur Risikominimierung für Ältere beigetragen haben, sagen ja. Ein knappes Fünftel hingegen meint das nicht.
Deutlich gespalten sind die Befragten in der Beurteilung, ob ein achtsames Verhalten auch ausreichend Wertschätzung fand beziehungsweise findet. 45 Prozent antworten mit ja, das ist eine relative Mehrheit. Aber immerhin 37 Prozent sind gegenteiliger Auffassung.
Autor: Klaus Morgenstern