So wenig ist der deutschen Industrie die Umwelt wert

Es sind noch viele Anstrengungen notwendig, um echten Klimaschutz zu erreichen

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Diese Grafik zeigt den Anteil der Investitionen in Umweltschutzmaßnahmen am Gesamtumsatz nach Sektor pro Jahr.

Im Jahr 2020 hat die deutsche Industrie laut einer Auswertung des Statistischen Bundesamts (Destatis) rund 12,1 Milliarden Euro oder etwa 14 Prozent ihrer Gesamtinvestitionen für Umweltschutzmaßnahmen aufgewendet. Dazu zählen Anlagen, die Emissionen verringern, vermeiden oder beseitigen sowie solche, die ressourcenschonender arbeiten. Obwohl die Ausgaben für Klima- und Umweltschutz im produzierenden Gewerbe Jahr für Jahr steigen, machen sie dennoch einen verschwindend geringen Teil des Gesamtumsatzes aus.

Wie unsere Grafik auf Basis von Destatis-Daten und eigenen Berechnungen zeigt, brachten die Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes 2020 in Deutschland nur etwa 2,9 Milliarden Euro für den Umweltschutz auf. Zum Vergleich: Der Umsatz in diesem Sektor betrug im selben Jahr 1,8 Billionen Euro, folglich flossen nur 0,2 Prozent in Maßnahmen zur Emissionsreduktion, -vermeidung oder ressourcenschonenderen Nutzung bestehender Anlagen. Auch im Bergbau- und Energieversorgungsbereich sind die für Umweltschutz genutzten Umsatzanteile verschwindend gering und liegen seit 2010 zwischen 0,4 und 1,2 Prozent. Im Bereich der Wasserversorgung und Entsorgung wurden 2020 rund 11 Prozent des Umsatzes in entsprechende Maßnahmen investiert.

Trotz dieser niedrigen Prozentzahlen lässt sich in den vergangenen Jahren ein deutlicher Aufwärtstrend ausmachen. Gaben 2010 beispielsweise nur 16 Prozent aller Unternehmen im produzierenden Gewerbe ohne den Bausektor Geld für Umweltschutzmaßnahmen aus, waren es 2020 schon ein Viertel. Mit Blick auf die Reduktion von Treibhausgasemissionen und Klimaschutz ist derzeit nicht klar, ob die vergleichsweise geringen Investitionen in entsprechende Projekte ausreichen, um die Bemühungen, die anvisierten Klimaziele zu erreichen, ausreichend zu unterstützen. Bis 2030 sollen die Emissionen im Vergleich zu 1990 um 65 Prozent reduziert, bis 2045 die komplette Treibhausgasneutralität erreicht werden. 2021 stieß Deutschland laut des Umweltbundesamts mit 750 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent rund 40 Prozent weniger aus als im Indexjahr 1990.

Von Florian Zandt, 22.09.2022

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