Der Deutsche Journalisten-Verband hat die Medienschelte der AfD-Parteichefin Frauke Petry zurückgewiesen.
Petry hatte im Zusammenhang mit ihren Äußerungen zu einem möglichen Schießbefehl gegen Flüchtlinge an der deutschen Grenze behauptet, ihre Aussage sei verkürzt und aus dem Zusammenhang gerissen worden. Die Schuld daran wies sie den Medien und der politischen Konkurrenz zu. Auf Nachfrage bestätigte der Chefredakteur des Mannheimer Morgens Dirk Lübke dem DJV, dass Petrys Interview von ihr und ihrem Pressesprecher autorisiert worden sei.
„Es ist billiger Populismus der AfD-Chefin, sich auf Kosten der Medien aus der Schusslinie ziehen zu wollen“, kritisierte DJV-Bundesvorsitzender Frank Überall. „Als Parteivorsitzende muss sie schon zu dem stehen, was sie nachweislich gesagt hat.“
Der DJV-Vorsitzende erinnerte in dem Zusammenhang daran, dass die AfD-Vorsitzende bislang jede Stellungnahme zu den Übergriffen auf Journalisten bei einer AfD-Demonstration in Magdeburg am 27. Januar schuldig geblieben sei. Bei dem Angriff waren Journalisten des MDR und des ZDF mit Pfefferspray attackiert worden und mussten ärztlich behandelt werden.