taz-Sonderausgabe zum Internationalen Frauentag

Twitterbot @JudithBotler – taz-Sonderausgabe zum Internationalen Frauentag

Besondere Zeiten erfordern besondere journalistische Antworten. Und so will die taz-Sonderausgabe zum Internationalen Frauentag gerade in diesem Jahr ein Zeichen gegen neurechte Zuschreibungen und Populismus setzen. Unter dem Titel „Wir sind viele“ finden die Leser*innen der taz zum Internationalen Frauentag Texte von Christa Wichterich, Hengameh Yaghoobifarah, Amina Yousaf, Judy Gummich, Morgane Llanque u.v.a.

„Wir sind links, wir sind da, und unsere größte Stärke ist: Wir sind vielfältig. Diese Vielfalt wird nicht mehr verschwinden, sie wird die Zukunft ausmachen“, sagt Simone Schmollack, die die Ausgabe koordiniert. „Die Rechtspopulisten meinen, wir seien wenige, lächerlich und schmorten in unserer eigenen Identitätssuppe. Immer nur: Ich, ich, ich sei wichtig. Ich als Frau, ich als queere Person, ich als schwarze Person.“

Vorwurf sei also eine Überbewertung der eigenen Identität und eine übertriebene Fokussierung auf gesellschaftliche Minderheiten. Rechtspopulisten überall auf der Welt und AfD-Getreue in Deutschland wollen dagegen nicht mehr politisch korrekt sein, sondern ihr festgefügtes Menschenbild wieder ins Recht setzen: Die traditionelle Kernfamilie mit Vater, Mutter, Kind, keine Minderheiten, kein Gender Mainstreaming.

„Ein klassischer Rollback“, konstatiert taz-Redakteurin Heide Oestreich, die die Ausgabe ebenfalls betreut. Sie widerspricht: „Wir sind nicht so, wie sie uns beschreiben. Wir haben auch nicht den deklassierten weißen Mann vergessen oder die soziale Frage. Zwischen der Politik der Anerkennung von Identitäten und der Umverteilung von Reichtum muss man nicht wählen, man kann beides wollen.“

Die Sonderausgabe erscheint am Mittwoch, den 8. März 2017.

Zeitgleich mit Erscheinen der Sonderausgabe startet die taz einen Twitterbot. Sie heißt @JudithBotler und wird auf Twitter agieren. Warum? Bots sind nicht per se böse, sondern können auch Kunst sein, oder sinnvolle Aufgaben übernehmen, oder beides. @JudithBotler wird Texte aus der Frauentaz teilen und Fakten zum Thema Feminismus verbreiten. Sie ist ein Experiment. Alles zu ihrer Entstehungsgeschichte steht am Mittwoch in der Frauentaz.

http://www.taz.de/!p4649/

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