WDR und SZ berichten über das Vorhaben von Infantino, Präsident des Fußball-Weltverbands FIFA
Der Präsident des Fußball-Weltverbands FIFA, Gianni Infantino, täuscht die Öffentlichkeit und die Entscheidungsgremien der FIFA offenbar seit Monaten über den wahren Hintergrund einer gigantischen Milliarden-Offerte. Seit März 2018 drängt Infantino den FIFA-Vorstand zu dem Beschluss, zwei neue Turnierformate zu schaffen: eine Weltliga für Nationalteams sowie eine auf 24 Mannschaften erweiterte Klub-WM. Im Gegenzug für die Vermarktung dieser Turniere würden Investoren 25 Milliarden US-Dollar für zwölf Jahre anbieten. Darüber, wer diese Investoren sind, machte Infantino mit Verweis auf eine Verschwiegenheitserklärung bisher allerdings keine Angaben. Vor allem deshalb ließen die Vorstandsmitglieder der FIFA ihren Präsidenten in der Sache bereits mehrmals abblitzen.
Wie aus Dokumenten hervorgeht, die der „Süddeutschen Zeitung“ vorliegen und die gemeinsam mit dem WDR ausgewertet wurden, geht es bei dem geplanten Mega-Deal allerdings um weit mehr als um zwei neue Turnierformate: Geplant ist laut einer geheimen Absichtserklärung der Ausverkauf fast sämtlicher Rechte: Digital- und Archiv-Rechte, Filme und Videos, Satelliten- und Netzübertragungen, Merchandising und Spielrechte, jede Produktion in High Definition und 3-D-Format, Computerspiele, alles „Virtuelle und jedes andere Format, das noch weltweit entwickelt wird“. Und nicht zuletzt: Auch Rechte an zukünftigen Fußball-Weltmeisterschaften sind mit einbezogen. Würde der Ende März ausgearbeitete Plan umgesetzt, hätte in Zukunft ein Finanzkonsortium das Sagen über die Vermarktung des Weltfußballs – die FIFA bliebe als leere Hülle zurück.