WDR entwickelt erste originäre Korrespondenten-Reihe für die ARD-Mediathek
„Liebe, Sex, Tabu – weltweit“ heißt die erste originäre Reihe von Korrespondent:innen der ARD für die Mediathek der ARD. Der WDR entwickelte sie zusammen mit Ina Ruck (Russland), Xenia Böttcher (Mexiko), Daniel Satra (China), Susanne Glass und Sophie von der Tann (Israel) und Gudrun Engel (Niederlande). Die Filme – 3×30 und 2×20 Minuten – sind vom 25. Januar an in der ARD Mediathek zu sehen. Die Korrespondent:innen erzählen vielfältige Geschichten aus ihren Berichtsgebieten über Liebe, Sex und Tabus – und oft auch über den Mut zur Veränderung.

Es ist DAS eine, das alle Menschen verbindet. Wir alle sind dadurch entstanden. Trotzdem reden wir normalerweise nicht so offen darüber. Für manche völlig normal, für andere ein großes Tabu. Wie läuft Sex in den verschiedenen Ländern der Welt? Wie funktionieren Liebe, Berühren, Miteinander schlafen, Daten, Heiraten…in Russland, Mexiko, China, Israel und den Niederlanden? – Heiraten in Weiß, dieser Tradition folgen viele in Russland. Junge Menschen müssen vorher oft selbst herausfinden, wie Sex funktioniert. Aufklärungsunterricht an den Schulen gibt es nicht. © WDR/Shutterstock, honorarfrei – Verwendung gemäß der AGB im engen inhaltlichen, redaktionellen Zusammenhang mit genannter WDR-Sendung und bei Nennung „Bild: WDR/Shutterstock“ (S3). WDR Kommunikation/Redaktion Bild, Köln
Beispiel Mexiko
Da ist zum Beispiel die Mexikanerin Nancy Ortiz. Emanzipiert, jenseits der Traditionen. Die studierte Juristin ist alleinerziehend. Wir lernen auch ihre Tante Adelaida kennen. Ihr Mann hat eine Zweitfrau und mit ihr ebenfalls Kinder. Das „große“ und das „kleine“ Haus nennen sie das in Mexiko. Das Rollenverständnis hinter diesem Arrangement: der Mann als Macho, Frauenheld und Ernährer. Xenia Böttcher porträtiert aber auch einen reumütigen Macho in Macho-Therapie und berichtet über die Situation unverheirateter Liebespaare.
Grafiken verdeutlichen Entwicklungen
Jeder der fünf Filme trägt die jeweils eigene Handschrift der Korrespondent:innen, der Rahmen wird unter anderem durch Grafiken vorgegeben: der Blowjob niederländischer Sexarbeiterinnen in Zahlen, die Gewalt an Frauen in Mexiko oder die Bevölkerungsentwicklung der kinderreichen, nach strengen Regeln lebenden ultraorthodoxen Juden in Israel. Nicole Ripperda, die verantwortliche WDR-Redakteurin: „Das Ziel war es, mit den Korrespondenten eine Reihe für die ARD-Mediathek zu schaffen, da sie in Zukunft in der Mediathek noch sichtbarer sein sollen.“
Die Filme im Überblick:
Mexiko – Im Liebeshotel
Mexikos Liebesleben ist noch immer vom Macho geprägt. Junge Verliebte finden in speziellen Liebeshotels zusammen statt zu Hause. Eine junge Mutter hat sich losgesagt vom traditionellen Rollenbild und kämpft für mehr Gleichberechtigung in den kommenden Generationen. Ein Vater hat festgestellt, dass er Macho ist und möchte das jetzt ändern.
China – Bei der Sexberaterin
In China wird das traditionelle Rollen- und Familienmodell groß geschrieben. Aber was, wenn es mit dem Sex-Leben in der Ehe nicht mehr klappt? Was, wenn man keine Frau im Ort findet, weil Frauenmangel herrscht? Und was, wenn man anders liebt?
Niederlande – Das erste Homo-Ehepaar
Die Niederlande haben einen Ruf als liberales und offenes Land. Zu Recht? Das erste gleichgeschlechtliche Ehepaar der Welt, eine Sex-Arbeiterin, ein Paar aus dem traditionellen Bibelgürtel und eine Frau, die für Aufklärung kämpft, sprechen über ihre Erfahrungen.
Israel – Ultraorthodox Lieben
Ultraorthodoxe Juden leben nach strengen Regeln, die gelten auch im Liebesleben. Berührungen in der Öffentlichkeit sind tabu. Und auch in der Ehe gilt strikte Abstinenz – während und kurz nach der Periode. Ein seltener Einblick in ein sittsames Leben.
Stand: 20.01.2022, 11.00 Uhr