ÖKO-TEST App Eltern: Test Kindermilch

Kindermilch: Nicht nur unnötig, sondern auch mit Schadstoffen belastet

ÖKO-TEST hat für die App Eltern im März elf Kindermilche untersucht. Das Ergebnis ist
niederschmetternd. Die Produkte sind nicht nur völlig unnötig, sondern auch mit Mineralöl und umstrittenen Zusätzen wie Phosphaten belastet. Die Bestnote im Test ist ein „ausreichend“. Alle anderen Produkte kommen nicht über ein „mangelhaft“ oder sogar „ungenügend“ hinaus.

Kinder trinken gerne Milch. Das wissen auch Hersteller von Babyprodukten und verkaufen daher „Milch“ in Pulverform, die speziell für Kinder ab dem zwölften Monat gedacht ist, sogenannte Kindermilch. Diese ist mit diversen Vitaminen und Mineralstoffen in teilweise sehr hohen Mengen angereichert. „Völlig unnötig.“ So urteilt auch das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR). Denn Kinder sind bei einer ausgewogenen Ernährung ausreichend mit allen notwendigen Nährstoffen versorgt.

ÖKO-TEST hält nichts von der Produktkategorie „Kindermilch“. Um aber auszuschließen, dass nebenden unnötigen Zusätzen nicht auch noch schädliche Inhaltsstoffe die Laune verderben, hat ÖKO-TEST elf Produkte ins Labor geschickt und auf Mineralölbestandteile, Fettschadstoffe, die Keimbelastung und auf Chlorat untersuchen lassen. Da die Deklaration von Baby- und Kleinkindprodukten besonders wichtig ist, haben sich Experten die Verpackungen ganz genau angesehen. Fehlende Warnhinweise, falsche Nährwerteinheiten, übertriebene Gesundheitsversprechen oder Werbung mit
Selbstverständlichkeiten haben sie dokumentiert.

Mehr als ein Milligramm gesättigte Kohlenwasserstoffe (MOSH/POSH) pro Kilogramm Produkt enthalten zehn der elf Kindermilche. Nur ein Produkt ist fast frei von den Mineralölbestandteilen, die sich im Fettgewebe und in der Leber anreichern und in Tierversuchen zu Organschäden geführt haben.
Alle anderen enthalten zum Teil „sehr stark erhöhte“ Gehalte an MOSH bzw. POSH. Erstere können bereits bei der Ernte der Rohstoffe oder während der Produktion in die Kindermilch gelangen. POSH
dagegen gehen aus Kunststoffen, die Hersteller häufig in Verpackungsbarrieren einsetzen, ins Lebensmittel über. Die Ironie: Diese Verpackungsbarrieren sollen unter anderem verhindern, dass MOSH aus der Altpapierverpackung auf das Kindermilch-Pulver übergehen. POSH lassen sich in der Analytik schwer von MOSH trennen. Es ist daher wahrscheinlich, dass sie sich ähnlich wie MOSH verhalten. Wir werten daher alle gesättigten Kohlenwasserstoffe gleichermaßen ab.

Fettschadstoffe in einem Produkt: Palmöl gilt als besonders anfällig für die Bildung von
Fettschadstoffen während der Raffination. Umso erstaunlicher ist, dass in unserem Test gerade das Produkt diesbezüglich negativ auffiel, das als einziges Produkt kein Palmöl enthält. Dieses enthält demnach zu viele Glycidyl-Fettsäureester, aus denen im Körper Glycidol entsteht. Die Internationle Agentur für Krebsforschung stuft den Stoff als wahrscheinlich krebserzeugend beim Menschen ein.

Außerdem setzten die Hersteller in neun der elf Produkte Phosphate zu. Diese dienen in Lebensmitteln häufig als Stabilisatoren oder Säureregulatoren. Phosphatzusätze stehen aber in der Kritik, da zu viel davon den Nieren schaden kann und sie auch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen. Dass es auch ohne geht, zeigen nur zwei Hersteller im Test.

Holle Bio Folgemilch 4, ab dem 12. Monat: Das
Holle-Produkt ist eines von zwei Bio-Produkten AppEltern_Kindermilch-Holle-pre
im Test. Besser schneidet es dadurch aber nicht
ab. Zwei Noten Abzug gibt es – wie bei allen anderen
Produkten auch – für den nicht vorhandenen
Nutzen des Produktes für ein gesundes Kleinkind.
Die analysierten MOSH-POSH-Gehalte stufen wir
außerdem als „stark erhöht“ ein. Auch die
Deklaration lässt noch zu wünschen übrig. Der
Anbieter wirbt damit, dass das Produkt frei von
Farb- und Konservierungsstoffen ist. Diese
Zusätze sind in Bio-Produkten ohnehin nicht erlaubt.
Außerdem ist uns der Hinweis in der
Zubereitungsanleitung nicht deutlich genug, dass
das Pulvergetränk dem Kind in der Tasse gegeben
werden soll. Gesamturteil: ungenügend

AppEltern_Kindermilch-Bebivita-preBebivita Kindermilch 1, ab dem 12. Monat: Da
kommt einiges zusammen: Mineralölbestandteile,
Phosphate, Aroma und Mängel bei der Deklaration. Die
von uns getestete Kindermilch von Bebivita
sollten Sie unbedingt im Regal stehen lassen. Als
einziges Produkt ist die Kindermilch außerdem mit
so hohen Werten an Fettschadstoffen belastet,
das wir sie abwerten. Gesamturteil: ungenügend

Den Test gibt es ab sofort in der ÖKO-TEST App Eltern zu kaufen. Die Installation der App ist kostenlos
– es gibt sie im Google Play Store und im Apple App Store. Außer wöchentlich neuen Tests gibt  es in der App mehr als 200 kostenlose Ratgeberartikel zu den Themen Schwangerschaft, Pflege, Ernährung, Erziehung und Gesundheit, zudem Rückrufe und Warnungen zu Kinderprodukten per Push-Nachricht.
Mehr Informationen zur App: https://www.oekotest-app.de

Über Redaktion

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