Verbales Judo – Die sanfte Kunst der Überzeugung

Verbales Judo tut nicht weh, verletzt niemanden und kann dabei helfen, Konflikt-Situationen zu deeskalieren

Buchcover Verbales JudoGeorge J Thompson war früher Professor für Englische Literatur, hatte den schwarzen Gurt in Judo & Taekwando und wurde mit 35 Jahren Polizist.

Daher sind die Beispiele im Buch überwiegend aus seiner Arbeit als Streifenpolizist.

1984 gründete er das „Verbal Judo Institute“, das auf 4 Kontinenten bis heute existiert und Kurse für Polizisten und andere Berufsgruppen anbietet.

Das Buch ist übersichtlich gegliedert, beschreibt in lockerer, leicht zu lesender Sprache in 28 kurzen Kapiteln auf 330 Seiten, wie man sich zum „Kommunikations – Samurai“ entwickeln kann – ohne sich selbst und andere zu verletzen.

Die Quintessenz beschreibt der Autor so:

„Die Basis des verbalen Judo besteht darin, Menschen . . . mit zu behandeln . . . denn Worte können tiefere Wunden schlagen als ein Schwert.“

Er verfolgt mit seinem Buch 3 Ziele:

  1. Harmonie zwischen Denken und Sprechen zu entwickeln
  2. Durch Reduktion des Konfliktpotenzials das eigene Stressniveau zu reduzieren
  3. Berufliche Leistungen, Effizienz und Selbstwertgefühl zu erhöhen

Ob es ihm gelingt, kann der Leser am Ende des Buches am eigenen Erkenntnisgewinn und praktisch durch Feedback in realen Kommunikationssituationen erfahren.

Thompson stellt zahlreiche funktionierende Methoden vor, wie man, ohne einen Streit zu eskalieren, wenigstens versuchen kann, vom Gegenüber verbal durchzudringen und Gehör zu finden.

Empathisches Einfühlungsvermögen zu entwickeln, ist eine davon.

Und er zählt vielfältige Methoden auf, die mit Sicherheit eskalierend wirken, und dennoch ständig angewendet werden. Insofern ist der Text tatsächlich sehr lehrreich, wenn man sich die Mühe macht, ihn aus seinem Polizei-Kontext zu lösen.

Man kann dem Text beispielsweise entnehmen, wie man jemanden in seinem Redefluss unterbricht, ohne dass man ihn aggressiv macht. Oder dass es überhaupt nicht darauf ankommt, welche Argumente vorgebracht werden, wenn man sich nicht vorher in die Welt des Gegenübers hineindenkt, sich quasi in seine „Pantoffeln begibt“ um die eigene Sichtweise so zu formulieren, dass sie vom Anderen auch verstanden wird.

Beim Lesen des Buches sind mir viele Situationen bekannt vorgekommen und ich habe mich dabei ertappt, eigene „dumme Formulierungen“, die eskaliert gewirkt haben, zu entdecken.

Hätte ich dies Buch doch eher gelesen – aber erst im Nachhinein ist man schlauer.

Allen, die in Beruf und Alltag mit „konfliktuöser Kommunikation“ zu tun haben sei dies Buch wärmstens zu empfehlen.

Hans-J. Hinken

Verbales Judo – Die sanfte Kunst der Überzeugung
George J. Thompson
Softcover, 320 Seiten
Erschienen: Mai 2018 im mvg Verlag
Gewicht: 410 g
ISBN: 978-3-86882-925-9
16,99 €
inkl. MwSt

Über Redaktion

Impressum Pflichtangaben gemäß § 5 TMG Inhaltlich verantwortlich ist: Ria Hinken Tel. +49 (0) 761 | 2852 7905 Mail: rh(at)konzepte-pr.de Umsatzsteuer-ID DE185565169 Verantwortlich i. S. d. P. Ria Hinken Wintererstr. 7, D-79104 Freiburg Mail: rh(at)konzepte-pr.de
Dieser Beitrag wurde unter Buchbesprechungen abgelegt und mit , , , , , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.