Studie Jugend 3.0: Jeder zweite Jugendliche ist zuviel im Netz

Studie Jugend 3.0: Jeder Zweite ist zuviel in Digitalien – TK fordert gesunde Medienerziehung

129138Berlin, 3. September 2014. Die Hälfte der Jugendlichen in Deutschland ist nach Ansicht der Eltern zu viel online. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage hervor, für die das Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK) 1.000 Eltern zum Mediennutzungsverhalten ihrer 12- bis 17-jährigen Kinder befragt hat. Die Studie ist Teil einer neuen Kampagne der TK zur Medienkompetenz, die heute in Berlin vorgestellt wurde. Im Mittelpunkt steht der Film „Jugend 3.0 – mit Sicherheit im Netz“. Die DVD ist eine Entscheidungshilfe für Eltern, Erzieher und Lehrer.

Dr. Jens Baas, Vorstandsvorsitzender der TK: „Digitale Medien nehmen einen großen Raum im Alltag der Jugendlichen ein. 80 Prozent besitzen ein eigenes Smartphone. Sie chatten mit Freunden, spielen online, recherchieren für die Schule. Das ist auch gut so. Wir möchten aber eine Diskussion dazu anstoßen, wie Kinder und Jugendliche zu einem gesunden Umgang mit digitalen Medien kommen.“

Je älter die Kinder sind, desto kritischer sehen Eltern deren Internetnutzung. So sagen nicht einmal mehr vier von zehn Mütter und Vätern 16- bis 17-jähriger Kinder, dass die Zeit in Ordnung ist, die ihr Kind im Netz unterwegs ist. Bei den Eltern 12- bis 13-Jähriger sind es immerhin sechs von zehn. Das zeigt die Studie der Techniker Krankenkasse zur Medienkompetenz 2014.

Je älter die Kinder sind, desto kritischer sehen Eltern deren Internetnutzung. So sagen nicht einmal mehr vier von zehn Mütter und Vätern 16- bis 17-jähriger Kinder, dass die Zeit in Ordnung ist, die ihr Kind im Netz unterwegs ist. Bei den Eltern 12- bis 13-Jähriger sind es immerhin sechs von zehn. Das zeigt die Studie der Techniker Krankenkasse zur Medienkompetenz 2014.

Baas stellte den Film, der von der Schauspielerin Nina Petri gesprochen wird, zusammen mit Filmemacher Holger Braack vor. „Wie viel und welche digitalen Angebote Jugendliche nutzen dürfen, ist in fast jeder Familie ein Thema. Auch wenn Kinder ihren Eltern und Pädagogen bei der Bedienung der Geräte überlegen sind, bleibt es Aufgabe der Eltern zu entscheiden, wieviel und welche Inhalte für das Kind sinnvoll sind und ob es die digitalen Inhalte intellektuell und emotional verarbeiten kann“, so der Filmproduzent.

Laut der TK-Studie kontrollieren nur drei von zehn Elternteilen, wo ihre Kinder im Internet unterwegs sind. 40 Prozent der Eltern geben keine Limits vor, wie viel ihre Kinder online sind.

Jeder Vierte räumt ein, dass er sich eigentlich viel mehr darum kümmern müsste, was sein Kind im Internet macht. Das zeigt die Studie der Techniker Krankenkasse zur Medienkompetenz 2014. Befragt wurden Eltern von Jugendlichen zwischen zwölf und 17 Jahren.

Jeder Vierte räumt ein, dass er sich eigentlich viel mehr darum kümmern müsste, was sein Kind im Internet macht. Das zeigt die Studie der Techniker Krankenkasse zur Medienkompetenz 2014. Befragt wurden Eltern von Jugendlichen zwischen zwölf und 17 Jahren.

„Wenn wir über Gesundheitsförderung sprechen, geht es in der Regel um die drei großen Handlungsfelder Ernährung, Bewegung und Stressbewältigung“, so TK-Chef Baas. „Ich denke, dass wir diesen Begriff in der digitalen Gesellschaft um das Thema Medienkompetenz erweitern müssen. Nicht nur weil Bewegungsmangel oft die Kehrseite von Medienkonsum ist, sondern weil eine ausschweifende Mediennutzung auch Auswirkungen auf die mentale Gesundheit von Jugendlichen hat. Viele Jugendliche haben Chatgruppen in Klassenstärke, so dass sie es am Tag schnell auf über 500 Nachrichten bringen. Während die Politik über Anti-Stress-Verordnungen in Betrieben diskutiert, kennen unsere Kinder keinen Feierabend mehr, sondern sind ‚always on‚.“

In knapp 30 Prozent der Familien in Deutschland gibt es keine Absprachen, welche Seiten im Netz das Kind anschauen darf. Dabei zeigen sich deutliche regionale Unterschiede. Überdurchschnittlich häufig vereinbaren Eltern in Nordrhein-Westfalen (76 Prozent) mit ihren Kindern Regeln. Das Schlusslicht bilden Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen (56 Prozent), so das Ergebnis der Studie der Techniker Krankenkasse zur Medienkompetenz 2014.

In knapp 30 Prozent der Familien in Deutschland gibt es keine Absprachen, welche Seiten im Netz das Kind anschauen darf. Dabei zeigen sich deutliche regionale Unterschiede. Überdurchschnittlich häufig vereinbaren Eltern in Nordrhein-Westfalen (76 Prozent) mit ihren Kindern Regeln. Das Schlusslicht bilden Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen (56 Prozent), so das Ergebnis der Studie der Techniker Krankenkasse zur Medienkompetenz 2014.

Heiko Schulz, Psychologe bei der TK sieht die Folgen ungesunden Medienkonsums durch die Studie bestätigt: „Die Umfragedaten zeigen, dass Kinder, die laut ihrer Eltern deutlich zu viel online sind, auch stärker von gesundheitlichen Belastungen betroffen sind. Der Anteil der Jugendlichen, die unter Stress, Konzentrations- und Schlafstörungen leiden, ist bei den Extremsurfern deutlich höher.“

Die Studie zeigt zudem, dass die Jugendlichen mit auffälligem Netzverhalten auch häufiger von körperlichen Beschwerden betroffen sind. Fast ein Fünftel von ihnen leidet an Rückenschmerzen, bei den anderen Jugendlichen ist es nur jeder Zehnte.

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