Julian Genner erforscht den zunehmenden Trend, für Krisen vorzusorgen – Preppen

Ursprünglich in den 1970er Jahren in den USA entstanden, hat sich Preppen seit 2009 auch in Europa als Trend und Lebensstil etabliert.

Ob Naturkatastrophe, lange Stromausfälle, Pandemien, Terroranschläge oder Bürgerkriege: Personen, die sich intensiv auf künftige Krisen und Katastrophen vorbereiten, bezeichnen sich selbst als „Prepper“. So sehr sich die Szenarien voneinander unterscheiden, so sehr ähneln sich jedoch die Vorbereitungsmaßnahmen, erklärt Dr. Julian Genner vom Institut für Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie der Universität Freiburg: „Die Vorräte sollen ein autarkes Überleben in den eigenen vier Wänden ermöglichen.“ Eingelagert werden, so der Forscher, außer Lebensmitteln und Hygieneartikel jedoch auch zahlreiche Ausrüstungsgegenstände wie Gaskocher, Kerzen, Outdoor-Ausrüstungen und Rucksäcke, um gegebenenfalls schnell aus dem Krisengebiet fliehen zu können.

Ursprünglich in den 1970er Jahren in den USA entstanden, hat sich Preppen seit 2009 auch in Europa als Trend und Lebensstil etabliert. „Es handelt sich aber um ein sehr heterogenes Phänomen“, erklärt Genner. „Einerseits gibt es Schnittmengen mit Reichsbürgern und rechtsextremistischen Strömungen, andererseits ist Preppen ein Massenphänomen.“ Für den Kulturanthropologen ist es nicht verwunderlich, dass auch in Deutschland – schon vor der aktuellen, durch den Coronavirus verursachten Situation – immer mehr Personen begonnen haben, für Krisen vorzubeugen: „Die Popularität dieses Trends passt in eine Zeit, in der viele Menschen eher pessimistisch in die Zukunft blicken.“

Dr. Julian Genner forscht und lehrt seit 2018 am Institut für Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie der Universität Freiburg, derzeit als Vertretungsprofessor. Er befasst sich mit dem Spannungsverhältnis von Preppen zwischen Rechtsextremismus und Massenkultur im Kontext der Gegenwartsgesellschaft.

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